Waldalgesheim ist der größte Waldbesitzer in der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe. Unser Wald hat eine Größe von 732,2 ha und wird durch das Forstrevier Waldalgesheim betreut und nachhaltig bewirtschaftet.
Nachhaltigkeit bedeutet, dass alle Erzeugnisse und Leistungen des Waldes wie zum Beispiel Holz jetzt und zukünftig von unseren Kindern in gleicher Menge und Qualität genutzt werden können und sie sich ebenfalls tagtäglich an der Schönheit des Waldes erfreuen.
Um dieses Ziel zu erreichen, baut die Ortsgemeinde Waldalgesheim verstärkt stabile Mischwälder auf und bewirtschaftet diese naturnah. Das heißt, dass Baumarten gefördert werden, die an unser Klima angepasst sind und auf den Böden gut wachsen. Solche Mischwälder sind standfester gegenüber Gefahren und bieten einer Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere einen idealen Lebensraum. Insgesamt sind 50 Baumarten in Rheinland-Pfalz heimisch!
Die aus der Forstwirtschaft stammende ursprüngliche Bedeutung – nicht mehr Holz im Wald zu nutzen, als gleichzeitig nachwächst - hat sich zu einem umfassenden und alle Leistungen des Waldes berücksichtigendem Begriff entwickelt.
In den Wäldern von Rheinland-Pfalz wächst alle 3,4 Sekunden ein Kubikmeter Holz nach, bezogen auf den Waldalgesheimer Wald entsteht dort alle drei Stunden ein neuer Holzwürfel mit der Kantenlänge von 1 Meter, d.h. es entsteht alle drei Stunden ein Kubikmeter Holz.
Baumartenverteilung im Gemeindewald: | ||||
Eiche | Buche | Fichte | Kiefer | Douglasie |
48 % | 23 % | 24 % | 4 % | 1 % |
Durchschnittsalter der Bäume in Jahren (im Jahr 2009): | ||||
82 | 71 | 62 | 79 | 55 |
Zuwachs pro Jahr auf der Gesamtfläche: | ||||
3000 Kubikmeter |
Das Fortrevier Waldalgesheim, also die Gemeindewäldern von Waldalgesheim, Münster-Sarmsheim und Weiler, sind bereits seit März 1999 FSC-zertifiziert. FSC (Forest Stewardship Council) wurde 1993 als Ergebnis der Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio de Janeiro gegründet. Heute ist er in 80 Ländern vertreten. Nach und nach wurden und werden die weltweit gültigen FSC-Standards im Forstrevier Waldalgesheim umgesetzt und von externen Beobachtern in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Einheimische, standortgerechte Baumarten werden bevorzugt und eine natürliche Verjüngung des Waldes, unter anderem durch angepasste Wildbestände, gefördert. Auf Chemieeinsatz wird auf der kompletten Waldfläche verzichtet, fünf Prozent der Fläche bleiben unbewirtschaftet und können sich ungestört entwickeln. Die Holzernte wird ausschließlich von Fachleuten durchgeführt, Privatleute (sogenannte Selbstwerber) benötigen einen „Motorsägenschein“. Externe Fachleute kartieren die Lebensräume bedrohter Tierarten. Zum Schutz dieser Lebensräume verbleibt sogenanntes Waldrestholz (Kronenholz, Blatt- und Nadelmaterial) und Biotop- und Totholz solange im Wald, bis es zu Humus geworden ist.
In diesem Zusammenhang steht auch die Entscheidung des Waldalgesheimer Gemeinderates, die rund 400-jährige Kaltwassereiche am Eingang des RuheForstes zu erhalten. Die Kaltwassereiche an dieser besonderen Stelle hat besondere Symbolkraft. Die Geschichte der Kaltwassereiche ist im Heimatjahrbuch 2014 des Landkreises Mainz-Bingen und auf der Homepage des RuheForstes unter dem Stichwort: „Gedanken zum RuheForst“ nachzulesen.