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Mit Riesenschritten Richtung Energiegemeinde

Waldalgesheim wird seinem Ruf als Zukunftsgemeinde besonders in Umweltbelangen vollauf gerecht. Frühzeitig hat die Gemeinde erkannt, dass mit Erneuerbaren Energien alternative Wege der Energiegewinnung verfolgt werden können. Die Nachhaltigkeit ist denn auch als ein Leitbild des Dorferneuerungskonzeptes definiert worden. Gleich mehrere Projekte belegen das besondere Engagement für regenerative Energien: Photovoltaik-Anlagen, Biomasseheizwerk, Windräder und Solarcarport.

Photovoltaik-Freiflächenanlage

Der Solarpark auf Genheimer Gemarkung

Für Besucher, die von der A61 kommen, ist sie leicht zu erkennen: die Photovoltaik-Freiflächenanlage, die bereits 2008 auf Genheimer Gemarkung zwischen Waldalgesheim und Stromberg installiert wurde. Auf einer rund 9,3 Hektar großen ehemaligen Ackerfläche in der Gemarkung Genheim hat die juwi solar GmbH eine Photovoltaik-Anlage mit einer Gesamtleistung von rund 2,5 Megawatt errichtet, die damit zu den größten Solarkraftwerken in Rheinland-Pfalz gehört. Die Anlage mit 36.000 Modulen hat 2011 rund 2,9 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produziert und damit eine neue Rekordmarke aufgestellt.

Biomasseheizwerk

Noch länger als der Solarpark, seit 2005, existiert das Biomasseheizwerk, das bis zu 150 Haushalte in Neubaugebieten mit Wärme versorgt und von der EnergieDienstleistungsGesellschaft Rheinhessen/Nahe betrieben wird. Bei voller Auslastung werden dafür jährlich 2500 Kubikmeter Holzhackschnitzel aus den Wäldern der Region benötigt. Auch der kommunale Kindergarten, die Keltenhalle und der Bauhof sind in das Projekt der Nahwärmeversorgung eingebunden.

PV-Dachanlagen

Solaranlage auf dem Dach der Keltenhalle

Keltenhalle und Bauhof sind überdies mit Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach bestückt und speisen Energie ins Stromnetz ein. Die Firma GEDEA (Ingelheim) ist Betreiber der Anlage. Auf dem Bauhof sind die Solarmodule seit 2006, auf der Keltenhalle mit Hilfe von privaten Investoren seit 2009. Als drittes öffentliches Gebäude gewinnt die Astrid-Lindgren-Grundschule Sonnenenergie durch Solarzellen auf dem Dach. Im Frühjahr 2010 wurden die Gemeindehäuser mit einer PV-Anlage versehen und im Juni in Betrieb genommen. Mit einem Investitionsvolumen von 185.000 Euro wurden auf 360 m² Dachfläche von GEDEA Ingelheim neue Solarstromanlagen installiert. Insgesamt werden diese fünf Anlagen 50.000 kWh umweltfreundlichen Strom pro Jahr produzieren. Damit hat die Ortsgemeinde Waldalgesheim das achte umweltfreundliche Solarprojekt auf den Weg gebracht.

Windpark im Waldalgesheimer Wald

Windräder mit einer Leistung von  9,2 Megawatt

Einen gewaltigen Schritt zur Energiegemeinde symbolisiert die Windkraftanlage im Waldalgesheimer Wald. Vier große Windräder mit einer Nabenhöhe von bis zu 138 m, die zusammen 9,2 Megawatt leisten und rund 6.000 Haushalte versorgen können, sind Ende Mai 2011 ans Netz gegangen und feierlich eingeweiht worden. Der windträchtige Standort oberhalb von Waldalgesheim kann jährlich bis zur 24 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und spart rund 18.000 Tonnen CO2 ein. Die Gemeinde Waldalgesheim, der Projektierer juwi, die Stadtwerke Mainz und der Energiedienstleister EDG realisierten den Windpark, der Waldalgesheim zu einer Energie-Plus-Gemeinde macht und auch wirtschaftlich interessant ist. So fließen u.a. Pacht und Gewerbesteuer (anteilig) in den Haushalt. Geplant sind weitere Windräder, darunter auch ein Bürgerrad.

Innovatives Solarcarport am Sportplatz

Ein weiteres interessantes Projekt ist Ende 2011 mit den Solar-Carports auf den Parkflächen am Sportplatz in Waldalgesheim entstanden. 1.824 Module à 230 Wp mit einer Gesamtleistung von etwa 420 kWp können 400.000 bis 500.000 kWh emissionsfreien Strom erzeugen und damit 1000 Haushalte versorgen. Diese einmalige Anlage einer Gemeinde in Rheinland-Pfalz bzw. im benachbarten Saarland hat einen weiteren umweltfreundlichen Aspekt. Die Entwässerung der Parkplatzflächen erfolgt nicht - wie bisher - über den öffentlichen Kanal, sondern das Oberflächenwasser wird in die nahegelegenen Teiche westlich des Sportplatzgeländes geleitet. Eine zusätzliche Versiegelung von Flächen im Bereich des bestehenden, geschotterten Parkplatzes erfolgt nicht.