Weindorf Genheim

Das ruhige und beschauliche Weindorf Genheim ist seit 1970 Ortsteil von Waldalgesheim. Beide zuvor selbständigen Gemeinden sind in den vergangenen Jahrzehnten eng zusammengewachsen. Das gute Verhältnis wurde nicht zuletzt durch das Engagement der örtlichen Vereine möglich.

Genheim liegt direkt an der „Naheweinstrasse“ auf der Höhe zwischen Guldenbach und Binger Wald. Urkundlich wurde Genheim unter seinem alten Namen „Gaginheim“ im Jahre 767 im Codex des Klosters Lorsch als Weinbau treibende Gemeinde erstmals erwähnt. Damit ist der Ortsteil Genheim sogar minimal älter als Waldalgesheim (784 erwähnt).

Auf der Sonnenseite des Galgenberges (332 Meter) wurde schon damals Wein angebaut.

Nach dem 2. Weltkrieg zählte die Gemeinde 330 Einwohner. Inzwischen ist Genheim auf rund 500 Einwohner angewachsen.

Fassboden mit der Aufschrift "Weindorf Genheim seit 767" heißt die Besucher am Ortseingang von Genheim willkommen

Das Wahrzeichen von Genheim ist die auf einem Hügel dominierende evangelische Kirche. Der von Weinbergen umgebene neugotische Kirchenbau wurde 1871 eingeweiht.

Ein weiteres bedeutendes Bauwerk ist die „Alte Schule“ auf dem Dorfplatz. Das Gerbäude ist über 100 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Von 1997 bis 2000 wurde die „Alte Schule“ sorgfältig saniert und renoviert und zu einem Dorfgemeinschaftshaus mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten umgebaut.

Im Jahre 2011 wurde auch die Alte Schulscheune saniert, renoviert und um eine Freilichtbühne erweitert. Der sogenannte „Theaterplatz“ vor der Bühne wurde im Jahre 2018 unter Mitwirkung von rund 40 ehrenamtlichen Helfern mit ca. 500 Arbeitsstunden ausgebaut und hergerichtet.

Dadurch hat Genheim wieder einen beliebten und belebten Dorfmittelpunkt.

Genheimer Kirche

Gemütlichkeit und Gastfreundschaft werden in Genheim ohnehin groß geschrieben. Zu den festen jährlichen Feierlichkeiten gehören das Waldfest, das Naheweinfest, die Kerb und der Weihnachtsmarkt rund um die „Alte Schule“.

Am Ortsrand informiert ein Wald-, Wild- und Weinlernpfad naturnah und lädt zu einer Rundwanderung ein.

Seit 2008 neu auf der Gemarkung Genheim ist eine Freiflächen-Photovoltaikanlage. Diese produziert für ca. 700 Haushalte umweltfreundlichen Strom.

Die „Alte Schule“ in Genheim

Die Frontansicht der "Alten Schule" in Genheim hat eine hübsche Fassade mit der Aufschrift "Die Gemeinde ihren Kindern"

Die „Alte Schule“ in Genheim ist ein beliebter Ort für Sitzungen und Feierlichkeiten.

Mehr noch: Das Gebäude mit der hübschen Fassade hat sich seit der Renovierung im Jahr 2000 als Mittelpunkt in der Ortsgemeinde etabliert. Vereine und der Gemeinderat nutzen die Räumlichkeiten häufig. Auch für private Veranstaltungen sind diese beliebt, werden gerne in Anspruch genommen und gebucht.

Es ist über 25 Jahre her, da wäre die „Alte Schule“ fast einem Abrissbagger zum Opfer gefallen. Die Gebäudeschäden hatten 1988 ein Ausmaß angenommen, so dass ein Neubau sinnvoller erschien als eine aufwändige Renovierung. Mit dem Entschluss der Kreisdenkmalpflege, das Haus unter Denkmalschutz zu stellen, kam es jedoch zur Kehrtwende. Heute sind nicht nur die GenheimerInnen froh darüber.

Der Grundstein für das Gebäude wurde vermutlich 1825 gelegt. Bis 1966 gingen hier Kinder ein und aus, um die Schulbank zu drücken. Doch insbesondere an der Südseite traten im Laufe der Zeit Mängel wie etwa Risse auf, die eine Gefahr bedeuteten. Das war das Aus für die Schule. Der Gemeinderat von Waldalgesheim (Genheim ist seit 1970 eingemeindet) forcierte daraufhin seine Bemühungen, ein neues Dorfgemeinschaftshaus in Genheim zu errichten. Rund 400.000 Euro wurden für das Projekt veranschlagt. Doch durch die Entscheidung für den Denkmalschutz kam es anders. 1995 begannen die Beratungen über die Sanierung. Der Plan: es sollte ein Dorfgemeinschaftshaus mit Gewerbe- und Wohnräumen entstehen. Von 1997 bis 2000 wurde an der „Alten Schule“ gehämmert, gebohrt und gebaut. Fast 700.000 Euro, rund 1,4 Millionen DM, verschlangen die intensiven Arbeiten. Das Land beteiligte sich mit 700.000 DM.

Die „Alte Schule“ mieten

Wer die „Alte Schule” buchen will, kann sich bei Ortsvorsteher Franz Josef Eckes, Tel. 06724 3691 melden.

Lernpfad: Wald, Wild und Wein

In unserer Region Rhein-Nahe-Hunsrück gehören Wald, Wild und Wein untrennbar zusammen. Durch den Wald-, Wild- und Weinlernpfad werden die Zusammenhänge der Lebensgemeinschaft Wald und der gewachsenen Kulturlandschaft in Wort und Bild erlebbar. Die Arbeit unserer Winzer im Weinberg und die Arbeit im Wald und dessen Ökosystem werden dem interessierten Wanderer nähergebracht.

Ganz bewusst will der Lernpfad neben Sachinformationen eine ganzheitliche Betrachtung der verschiedenen Naturbereiche vermitteln. Und „nebenbei“ kann der Wanderer einzigartige Ausblicke auf den Naheraum, Waldalgesheim, das Bergwerk und den Binger Wald genießen.

Die Gehzeit beträgt für die Waldstrecke, die in zwei Varianten mit dem Symbol Igel bzw. Eichenblatt gekennzeichnet ist, ca. 1 bis 1,5 Stunden. Der Weinlernpfad – Symbol ist hier die Traube – beträgt nochmals 1 Stunde. Als Rast- und Ruhepunkte finden sich entlang des Weges das Waldzimmer und die Grillhütte „Auf dem Galgenberg“, außerdem zahlreiche Aussichtsbänke. Als Highlight gilt die Wingertsschaukel mit Rastmöglichkeit und einem beeindruckendem Blick über Genheim, den Waldalgesheimer-, den Binger- und den Ingelheimer Wald.

Die Wingertsschaukel am Genheimer Wald mit Blick auf Genheim und die Weinberge bietet Platz für mehrere Personen.

Der Lernpfad liegt vor dem Ortseingang Genheim in Richtung Waldalgesheim und zwischen Waldalgesheim und Rümmelsheim. Weitere Informationen – auch zu Führungen –  erteilt der Revierförster. Selbstverständlich stehen die ortsansässige Straußwirtschaft und die Winzer zur Einkehr bzw. zu Weinproben auf Anfrage zur Verfügung.

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