Partnergemeinde Ratten

Brieffreundschaft war der Auslöser

Die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden Ratten (Österreich) und Waldalgesheim besteht bereits seit 1978 und hatte einen ungewöhnlichen Ursprung. Sie ist entstanden aus einer Brieffreundschaft zwischen dem damaligen Rattener Hermann Glatz und Johanna Bappert aus Waldalgesheim.

Glatz schickte als Soldat im 2. Weltkrieg Post zu seiner Freundin in Rheinland-Pfalz. Der Mann aus der Steiermark war Bergmann, Musiker und Feuerwehrmann. Das waren für Beruf und Freizeit gute Voraussetzungen, um nach dem Krieg in Waldalgesheim schnell Fuß zu fassen. Doch letztlich entschied die Liebe, dass aus Glatz ein echter Waldalgesheimer wurde.

Auf Anraten des neuen Gemeindemitgliedes setzte sich der Rattener Wehrführer Zeller mit dem hiesigen Wehrführer Hans-Peter Mehlig in Verbindung. Am 5. August 1962 fuhren erstmals 20 Feuerwehrleute aus Waldalgesheim zum Bezirksfeuerwehrfest nach Ratten. Es folgte ein Jahr später der erste Gegenbesuch. Der Grundstein für eine lange Beziehung war endgültig gelegt. Die Freundschaft zwischen den Musikern und der Freiwilligen Feuerwehr beider Gemeinden wurde intensiviert, auch Bürgermeister Herbert Sinz lernte Ratten kennen und schätzen.

Partnerschaftsurkunde der Gemeinden Ratten und Waldalgesheim

Im Mai 1978 war es dann soweit. Die Rattener Musiker kamen mit 63 Personen zum 25-jährigen Jubiläum des Orchesterverein Waldalgesheim. Anlässlich dieses Besuches wurde die offizielle Partnerschaft zwischen Ratten und Waldalgesheim durch den Austausch von Urkunden besiegelt. Seit diesem Tag gibt es in Waldalgesheim die Rattener Strasse, mit einem Schild eingeweiht von den Bürgermeistern Sinz und Johann Geieregger. Bis heute reihte sich Besuch an Gegenbesuch und die Freundschaft zwischen Musikern und Feuerwehr ist noch immer die tragende Säule einer langen und intensiv gepflegten Partnerschaft der beiden Gemeinden.

Ratten – Ein Kraftspendeort

Ratten liegt in der Steiermark am Oberlauf der Feistritz auf einer Höhe von 765 Meter in Nachbarschaft zur Waldheimat des Schriftstellers Peter Roseggers. Das Gemeindegebiet erstreckt sich bis auf eine Höhe von 1.656 Meter auf der Pretulalpe.
Ratten ist ein so genanntes Kraftspendedorf. So nennen sich 21 Gemeinden der Region deshalb, weil in diesem Zusammenschluss die regionalen Themen „Natur, Gesundheit, Genuss sowie Innovation aus Tannenholz“ als die zentralen Inhalte gesehen werden. Diese sollen ausgebaut und gefördert werden, um die Gegend für Touristen noch interessanter zu machen.
Sehenswert in Ratten sind unter anderem die barocke Pfarrkirche St. Nikolaus und die Rosenkranzkapelle aus der Renaissancezeit. Eine weitere kulturelle Besonderheit ist seit 2003 das Bergbaumuseum mit Schaustollen über den ehemaligen Rattener Braunkohlebergbau.

Im Spezialmuseum „2 Jahrhunderte Blasmusikgeschichte in Ratten im Oberen Feistritztal“ wird die Gründung und Entwicklung der Blasmusik in Ratten umfassend dargestellt und werden Sammlungen von Instrumenten und Notenhandschriften präsentiert. Das Museum wurde 2008 im neu errichteten „Haus der Blasmusik“ eröffnet.
Ein Geheimtyp für einen Aktiv- und Fitnessurlaub ist das Freizeitzentrum Ratten mit Hallenbad (30 Grad Wassertemperatur) mit automatischer Kegelbahn sowie Tennis- und Sporthalle. Gern besuchte Wanderziele sind die Hochebenen der Fischbacher Alpen mit der Peter-Berger-Aussichtswarte (1.656 Meter) auf der Pretul und dem Rosegger-Schutzhaus sowie den zehn Windkraftanlagen auf der Rattener Alm.

 

Zur Website der Partnergemeinde Ratten.

Bergbaumuseum in der Partnergemeinde Ratten
Bergbaumuseum
Haus der Blasmusik
Haus der Blasmusik
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